Laufend zufrieden

Artikel im Lokalanzeiger

Manchmal lässt uns Vergangenes einfach nicht los …

Wer kennt das nicht: Bei bestimmten Erinnerungen steigt uns das Wasser in die Augen, wir empfinden Wut, Zorn, Traurigkeit und Verletzungen so, als wären sie gerade erst geschehen. Dabei sind die auslösenden Ereignisse schon Wochen, Monate und manchmal Jahre her. Die Verletzungen einer Trennung, die ungerechte Behandlung durch den Chef, der Ärger mit der besten Freundin. Wir tragen es mit uns herum, weil es aus irgendwelchen Gründen von unserem Gehirn bisher nicht verarbeitet werden konnte (sollte? wollte?).

Und auch das kennen wir alle: Ein Thema oder Problem beschäftigt uns Tag und Nacht. Wir stecken gedanklich fest, unsere inneren Stimmen diskutieren laut und unentwegt aber ohne Ergebnis. Und binden damit die gesamte Energie, die wir anderswo vielleicht dringend brauchen.

Wie wäre es, wenn es eine relativ einfache Möglichkeit gäbe, etwas in unseren Alltag zu integrieren, was uns genau bei der (Auf-) Lösung dieser Themen oder Probleme helfen könnte? Wenn wir durch die Aktivierung unserer psychischen Selbstheilungskräfte emotionale Wunden und Verletzungen genauso heilen oder lindern können wie es unser Körper mit seinem Haut- und Knochenheilungsmechanismus bereits tut.

Und es kommt noch besser: Wie gut wäre es, Ziele leichter zu erreichen, Wünsche erfolgreicher in die Tat umzusetzen und Träume einfacher Wirklichkeit werden zu lassen! Und gleichzeitig auch noch etwas für den Körper und die Fitness zu tun.

Wie geht das? Werden sie sich jetzt fragen.

Eigentlich ganz einfach, indem wir etwas nutzen, das schon Jahrtausende lang eine der größten und bedeutendsten menschlichen Fähigkeiten ist, das Gehen.

Schon der Philosoph Sören Kierkegaard sagte einst: Verlieren Sie vor allem nicht die Lust zu gehen. Ich laufe mir jeden Tag das tägliche Wohlbefinden an und entlaufe so jeder Krankheit. Ich habe mir so meine besten Gedanken angelaufen, und ich kenne keinen, der so schwer wäre, dass man ihn beim Gehen nicht loswürde.

Bei der sogenannten bilateralen Bewegung, die beim Gehen entsteht, werden nämlich nicht nur die beiden Körperhälften, sondern auch unsere beiden Gehirnhälften immer abwechselnd links und rechts angesprochen. Damit wird das Nervensystem angeregt und unsere Gefühle und der Verstand kommen in Bewegung. Und das führt dazu, dass unsere Sicht auf Probleme und die dazugehörigen Emotionen, die unser Gehirn bisher nicht verarbeiten konnte, sich verändert. Die Belastungen verblassen oder können sich sogar ganz auflösen.

Und andersherum können wir mit dieser Methode erwünschte Ziele schneller erreichen, weil wir unser Unterbewusstsein darauf programmieren, Chancen und Möglichkeiten, die sich uns bieten, besser zu erkennen und zu ergreifen. Indem wir beim Gehen unsere Wünsche und Vorstellungen mit positiven Gefühlen aus der Vergangenheit verknüpfen.

Und wie macht man das nun genau? Wir nennen es "Laufend zufrieden"

Die Technik ist leicht erlernbar. Ein Thema, das gelöst werden soll, wird bestimmt. Die Geschichte, mit der wir uns immer und immer wieder beschäftigen und die wir loslassen möchten, wird möglichst genau beschrieben. So dass vor unserem inneren Auge ein Bild daraus entsteht. Mit diesem Bild gehen wir los (eine bestimmte Strecke und eine bestimmte Zeit) und konzentrieren uns darauf. Das

Bild kann sich dann in vielfältiger Weise verändern, bis hin zur Auflösung. Am Ende des Prozesses ist das Erlebte meistens nicht mehr so schlimm, die Erinnerung bleibt, aber die Gefühle dazu sind verblasst. Erstaunlicherweise geht das manchmal ganz schnell, und es macht sogar Spaß. Nicht zuletzt tun wir auch unserem Körper etwas Gutes, das Herz-Kreislaufsystem wird gestärkt, unser Wohlbefinden und unsere Fitness steigen.

Und auch ein erwünschtes Ziel können wir uns erlaufen. Dabei wird ebenfalls ein inneres Bild entwickelt, das möglichst viele Einzelheiten der Zielvorstellung enthält. Diese werden mit positiven Emotionen verbunden und dann geht es los. Vielleicht können wir sogar den kreativen oder visionären Anteil unseres inneren Teams zur Mitarbeit motivieren. Wie das geht, erfahren Sie ein anderes Mal.

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben und auch "laufend zufrieden" sein möchten, dann probieren Sie es aus, am besten zuerst mit Anleitung oder in einer Gruppe, dann geht es auch gut allein. Denn zum Gehen ist der Mensch gemacht, wir vergessen es nur manchmal.

Institut für Psyche und Gesundheit, Dagmar Jentz, Wacholderweg 2, 22335 Hamburg